Sonntag, 08.05.2016 – 16:00
HFF München – Audimaxx
Was wir wissen:
Die Zahlen sprechen auch in der Dokumentarfilmbranche eine konkrete Sprache. Regisseurinnen sind vor allem bei mittellangen Formaten wie z.B. 37 Grad (ZDF) oder Lebenslinien (BR), bei denen die Budgets geringer sind, vertreten. Formate mit höheren Budgets wie z.B. Terra X werden weiterhin von den männlichen Kollegen dominiert. Auch im Bereich Kinodokumentarfilm ist der Anteil der Regisseurinnen mit zuletzt 31% weit entfernt von einer geschlechtergerechten Verteilung.
Nicht die Quote im Kreativberuf Regie steht zur Debatte, wohl aber die Strategien zu ihrer Umsetzung. Zeit für konkrete Maßnahmen – angefangen mit der paritätischen Besetzung von Vergabegremien in Fernsehsendern und Förderungsinstitutionen und der besonderen Berücksichtigung von Einreichungen weiblicher Regisseure.
Begrüßung:
Prof. Bettina Reitz, HFF-Präsidentin
Daniel Sponsel, Festivalleiter DOK.fest München
Keynote: Imogen Kimmel (Pro Quote Regie), Margrét Rún (Pro Quote Regie)
Videobotschaft aus Kairo: Maria Mohr
Doris Metz stellt die kürzlich gegründete Pro Quote DOK vor
Podium:
Dr. Prisca Brosi, Lehrstuhl für Strategie und Organisation TU
Petra Felber, Redaktionsleiterin Dokumentarfilm, BR
Ingo Fliess, Produzent if…Productions, Vertrieb DocCollection
Tanja Krainhöfer, Strategieberaterin und angewandte Medienforscherin
Dr. Klaus Schäfer, Geschäftsführer FFF Bayern
Moderation:
Dokumentarfilmregisseurin Elisabeth Mayer, Pro Quote DOK
ca. 90 Minuten
Eine Veranstaltung von Pro Quote Regie
am 28.10.15 wurde mein Film BRUDER SCHWESTER auf ZDF Kultur ausgestrahlt…
aktuell befindet sich: BRUDER SCHWESTER in ZDF-Mediathek !
mehr infos zu BRUDER SCHWESTER
und dauerhaft online zu finden in der DOC ALLIANCE SELECTION
BRUDER SCHWESTER
D 2010 (Premiere im Deutschen Wettbewerb von DOK LEIPZIG)
90 min
© Hanfgarn & Ufer, maria mohr film, ZDF/3sat
„Nach einer kurzen Mittagspause stellte AG DOK-Mitglied Maria Mohr, die zugleich Vorstandsmitglied der Initiative Pro Quote Regie ist, die Ziele und bisherigen Aktionen der Initiative vor. Sie verwies auf die nach wie vor eklatanten Geschlechter-Unterschiede in der deutschen Filmlandschaft, die im filmpolitischen Informationsdienst black box 241 eindrucksvoll mit Zahlen unterlegt wurden. Darin zeigt sich, dass auch in den Förderinstitutionen ein Missverhältnis besteht – männliche Antragsteller würden bei den Förderentscheidungen überproportional berücksichtigt, und Regie-Frauen vertraue man offenbar nur ungern große Produktionsbudgets an.
In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar, dass die Forderung nach einer Frauenquote in der Filmbranche zwar nicht die Lösung aller Probleme bedeute, dass sie aber dazu beitragen kann, verkrustete Denkstrukturen aufzubrechen und überfällige Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. In diesem Sinne unterstützt die AG DOK die Ziele der Initiative Pro-Quote Regie als Wegbereiter eines gesellschaftlichen Kultur- und Bewußtseinswandels. Ein entsprechender Antrag wurde einstimmig verabschiedet; in einem weiteren Antrag sprach sich die Mitgliederversammlung dafür aus, dass auch die AG DOK bei der Besetzung von Diskussionspodien und Gremien nach Möglichkeit auf Parität achten soll.“